Musik

JERUB im Ticketmaster Interview über seine neue Musik und die „The Wonder of Years Tour“ 2025

Der gefühlvolle britisch-nigerianische Pop-Sänger JERUB im exklusiven Interview mit Ticketmaster.

JERUB bei Ticketmaster

Der britisch-nigerianische Singer-Songwriter JERUB hat sich mit seiner Mischung aus gefühlvollem Indie-Pop, souligen Vocals und tiefgehenden Texten einen festen Platz in der Musikszene erarbeitet. Nach gefeierten Festivalauftritten, Support-Shows für JP Cooper und TV-Auftritten bei „Comic Relief“ kehrt JERUB im November auf Europa-Tour zurück – und kommt Ende November 2025 auch für zwei exklusive Konzerte in Köln und Berlin nach Deutschland!


Interview von Maxine Sibihwana übersetzt aus dem Englischen

Als Ticketmaster vor zwei Jahren zum ersten Mal mit JERUB sprach, hatte der britisch-nigerianische Singer-Songwriter mit Wohnsitz in Nottingham noch nicht einmal seine einflussreiche EP Carry The Load veröffentlicht. Inzwischen hat er für König Charles gesungen, seine Songs liefen bei Love Island, er tourte mit JP Cooper, spielte auf Festivals – und erlebte ein turbulentes Jahr in seiner Karriere.

Heute, an einem sonnigen Julitag, wirkt JERUB deutlich entspannter. Er spricht über eine neue Playlist, bereitet sich auf Studiotermine vor und tritt mit der Selbstsicherheit eines erfahrenen Künstlers auf. Trotz wachsender Bekanntheit bleibt er bodenständig – seine Musik soll weiterhin ein positiver Beitrag zur Welt sein. Diese Wärme spiegelt sich in seinen souligen, hoffnungsvollen Vocals und Lyrics wider.

JERUB – Let It Go (Official Video)


Du hast letzten Monat deine neue Single „Let It Go“ veröffentlicht. Im Vergleich zu deiner letzten EP Carry The Load wirkt der Song freier, sommerlicher, fast ausgelassener. Was hat dich dazu inspiriert?

Gute Frage! Ich fühle mich ehrlich gesagt immer noch wie ein neuer Künstler, obwohl ich das jetzt schon ein paar Jahre mache. Carry The Load war großartig – ich konnte dort viel ausprobieren. Mein Team hat damals gesagt: „Probiere einfach Sachen aus.“ Man weiß oft nicht, was man wirklich will, bevor man ausprobiert, was man nicht will. Damit will ich nicht sagen, dass ich Carry The Load nicht mochte – ganz im Gegenteil! Aber ich finde, EPs sind dazu da, den eigenen Sound zu formen.

Auch die nächste EP wird wieder Teil dieser Reise sein. Der große Unterschied: Ich habe gemerkt, dass ich in der Musik nach Freiheit suche – nach etwas Rohem. Das finde ich am stärksten bei Liveauftritten mit meiner Gitarre oder Band. Diese Energie wollte ich auch auf Platte bringen. Let It Go ist sehr reduziert – E-Gitarre, Akustikgitarre, Drums. Inhaltlich geht es darum, loszulassen, was einem nicht guttut – ein echter, verletzlicher Gedanke.

In einem Apple-Music-Interview hast du mal gesagt, dass du viel The Life of Pablo (Kanye West), Hello Fear (Kirk Franklin) und The Human Condition (Jon Bellion) gehört hast. Ist das immer noch deine musikalische Inspiration?

Spannend ist ja: Was man hört, ist nicht immer das, was man selbst produziert. Ich höre wirklich alles – Gospel, Singer-Songwriter, Rap, Grime … Heute hab ich sogar eine Playlist gemacht, die ich A Soulful Education genannt habe. Ich liebe Soul, aber mir ist aufgefallen, dass ich viele Namen dazu gar nicht kenne. Also hab ich Songs gesammelt, die mich unterbewusst geprägt haben – gerade was meinen Gesangsstil betrifft.

Das Ganze mischt sich dann mit Einflüssen wie Adele, Ed Sheeran, Jon Bellion oder Justin Biebers neues Album

Ich höre auch gerade Justins neues Album – es ist so gut!

Total! Ich war lange kein Fan, aber Purpose hat mich 2016 gepackt. Klar, es war ein bisschen Dubstep-lastig, aber auch wahnsinnig gut gemacht. Mich faszinieren einfach Künstler*innen, die Musik wirklich meistern. Und ich glaube, diese Leidenschaft für Qualität fließt in meine Musik mit ein. Aber am Ende basiert meine Musik vor allem auf Empathie, auf Gefühl – auf dieser ganz besonderen Atmosphäre im Raum. Und das verbindende Element ist immer der Gesang.

Was ist auf deiner „A Soulful Education“-Playlist?

Oh wow – zum Beispiel Etta James. Ich hab heute Morgen I’d Rather Go Blind in Dauerschleife gehört. Oder Sam CookeA Change is Gonna Come. Ich hab das Lied bei Comic Relief performt, live im Fernsehen – das war Lenny Henrys letzter Auftritt dort, und das ist sein Lieblingssong. Ich hab es danach auch im Ronnie Scott’s gespielt. Das hat mich inspiriert, wieder tiefer in Soul einzutauchen.

A year ago today, I sang one of the greatest songs of all time live on tv. #comicrelief #JERUB

Deine Songs strahlen oft Empathie, Verletzlichkeit und Gemeinschaftsgefühl aus. Warum ist das so zentral für deine Musik?

Weil es für mich als Mensch zentral ist. Ich erinnere mich an mein Jahrbuch in der 11. Klasse – da schrieb man rein: „Was machst du in 10 Jahren?“ Ich hab geschrieben: „Ich weiß nicht genau, aber ich will Menschen helfen.“

Ich hab dann ein Jahr Psychologie studiert, bin aber am Ende Sozialarbeiter geworden. Ich hab sogar kurz in dem Beruf gearbeitet.

Empathie ist mir wichtig – und ich glaube, sie ist für uns alle zugänglich. Aber sie kostet etwas. Es ist leichter, sich abzustumpfen. Fühlen ist anstrengender. Und genau deshalb will ich Empathie in meine Musik einbauen.

Was sollen Fans aus deinen Liveshows mitnehmen?

Ich denke viel über das nächste Tourkonzept nach – es wird unsere größte Tour bisher. Und ich will, dass es besonders wird. Aber unabhängig von der Showgröße will ich, dass jeder im Publikum einen Moment erlebt, selbst wenn es nur ein Song oder zehn Sekunden sind, in dem man nicht nur unterhalten wird, sondern wirklich fühlt.

Auf der letzten Tour kamen Leute zu mir und sagten: „Das war wie eine Therapiesitzung.“ Oder: „Du hast mich auseinandergerissen und in einem Set wieder zusammengesetzt.“ Das war das schönste Kompliment, denn genau das wünsche ich mir von einem Konzert.

Gibt es einen Ort, an dem du unbedingt auftreten willst?

Ich habe dieses Jahr dreimal in der Union Chapel als Support gespielt. Beim Gig mit Nick Mulvey dachte ich: „Hier möchte ich unbedingt mal mein eigenes Konzert geben.“ Also, vielleicht ist das mein nächstes Ziel. Aber es gibt so viele großartige Venues!

Zum Schluss: Woher kommt der Künstlername „JERUB“?

Tolle Frage. Mein Geburtsname ist Gideon – das ist ein biblischer Name. Die Figur aus der Bibel wird manchmal auch Jerub genannt. Als Künstlername wollte ich eigentlich Gideon behalten, aber den gab’s schon – eine Metalband. Und gegen die wollte ich nicht im Internet antreten.

SEO-technisch nicht ideal.


Ganz genau!


Im November könnt ihr JERUB live in Köln & Berlin erleben – Tickets gibt es bei Ticketmaster.