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Die deutschen Leichtathleten bei der EM 2018 in Berlin

Nach den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg ist das deutsche Team für die EM in Berlin komplett.

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Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft 2018 im eigenen Land gehen einige deutsche Medaillenhoffnungen an den Start. Wir geben einen Überblick über die EM-Teilnehmer aus Deutschland, die vom 7. bis 12. August 2018 in Berlin stattfindet.

Nach den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg gab der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die EM-Fahrer bekannt. Der DLV schickt insgesamt 124 Leichtathleten zur EM nach Berlin – so viele wie noch nie. Schon vorher waren über 50 deutsche Athleten für die Heim-EM nominiert, da sie bereits die EM-Norm erfüllt haben. Pro Disziplin darf der DLV drei Sportler für Berlin ins Rennen schicken. Erreichen mehr als drei Athleten die EM-Norm geht es um die Platzierung bei höchsten nationalen Wettbewerben. Entsprechend spannend waren die Deutschen Meisterschaften, die 2019 übrigens im Olympiastadion in Berlin stattfinden.

Nun ist das deutsche Team für die EM 2018 in Berlin komplett.  Bereits nominiert waren die fünf Leichtathleten, die als Titelverteidiger nach Berlin fahren. In bestechender Form zeigten sich bei der Generalprobe in Nürnberg auch einige Weltmeister und Olympiasieger. Bei der letzten EM holte Deutschland 16 Medaillen, darunter fünf goldene Medaillen. Nur Polen schaffte 2016 eine Goldmedaille mehr. Nun soll es bei der Heim-EM 2018 in Berlin wieder Medaillen regnen. Wir geben einen Überblick über das deutsche Teilnehmerfeld und die aussichtsreichen Medaillenhoffnungen für Deutschland.

Mit Wildcard dabei: Die amtierenden Europameister

Dreisprung Leichtathletik EM 2018

In Amsterdam schaffte Max Heß vor zwei Jahren die Sensation im Dreisprung. 2018 möchte der Youngster erneut auf das Treppchen. (Foto: imago/Chai Laage)

Fünf Goldmedaillen holte Deutschland bei der Leichtahtletik-EM 2016 in Amsterdam. Nur Polen holte vor zwei Jahren einen Europameistertitel mehr und sicherte sich so den ersten Platz im Medaillenspiegel der Leichtathletik-EM. Die Sieger der letzten EM sind traditionell für die nächste Europameisterschaft gesetzt, sofern sie antreten möchten.

Mit dabei ist Dreisprung-Europameister Max Heß, der vor zwei Jahren als jüngster Dreisprung-Europameister aller Zeiten den Titel holte. Im Dreisprung-Finale am letzten Abend der Europameisterschaften will der junge Chemnitzer seinen Erfolg wiederholen. Der letzte Tag der EM könnte zusätzlich vergoldet werden: Ebenfalls an diesem Abend geht Titelverteidigerin Gesa Felicitas Krause beim 3000 Meter Hindernislauf der Damen an den Start, wenn sie das Finale erreicht.

Auch der beste deutsche Kugelstoßer aller Zeiten David Storl ist als Europameister für Berlin gesetzt. Bei der DM in Nürnberg zeigt sich Storl in einer blendenden Verfassung und überbot den Zweitplatzierten um über eineinhalb Metern. Das EM-Finale im Kugelstoßen der Männer findet am Dienstag, den 7. August abends im Olympiastadion statt.

Beim Kugelstoßen der Damen hat Deutschland ebenfalls beste Medaillenchancen. Christina Schwanitz möchte in Berlin ihren dritten EM-Titel in Folge vor heimischen Publikum holen. Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg holte sich die Dresdnerin den sechsten Meistertitel in ihrer Karriere. Das Kugelstoß-Finale der Damen findet am 8. August im Olympiastadion statt.

Hürden EM 2018 Berlin

Gute Chancen auf eine EM-Medaille hat Hürdenläuferin Pamela Dutkiewicz, die bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg in Rekordzeit den Titel gewann. (Foto: imago/Sven Simon)

Richtig gute Chancen hat Deutschland auf eine EM-Medaille bei den 100 Meter Hürden der Damen. Nicht nur die Titelverteidigerin Cindy Roleder möchte wieder auf dem Treppchen stehen, auch Pamela Dunkewicz ist mehr als bereit für Berlin. Trotz regnerischem Wetter zeigte die WM-Bronzemedaillien-Gewinnerin vom letzten Jahr, dass sie für die EM 2018 in Topform ist. Mit 12,69 Sekunden legte Pamela Dutkiewicz in Nürnberg einen deutschen Rekord bei den 110 Meter Hürden vor, das mit der Deutschen Meisterschaft belohnt wurde und die internationale Konkurrenz für Berlin aufhorchen lässt.

Das 100-Meter Hürden-Finale der Damen beendet den dritten Wettkampftag im Olympiastadion. An diesem Mittwochabend könnte es nicht zuletzt wegen den deutschen Diskuswerfern weitere EM-Medaillen für Deutschland regnen. Auch Jacqueline Otchere werden gute Chancen auf eine deutsche Medaille im Stabhochsprung für den Mittwoch nachgesagt.

Deutsche Diskus- und Speerwerfer in Top-Form

Absolut souverän präsentierte sich Diskus-Olympiasieger Christoph Harting bei der Generalprobe in Nürnberg. Direkt mit dem ersten Versuch legte Harting eine Weite vor, die kein anderer deutscher Diskus-Werfer einholen konnte. Bei der Qualifikation am ersten Tag der EM in Berlin, war aber der Wurm drin. Mit drei Fehlversuchen schied Deutschlands Top-Diskuswerfer direkt in der ersten Runde aus. Auch einige anderen Medaillenkandidaten verpassten den Sprung ins Finale am Mittwoch.

Bruder Robert Harting hat sich knapp für die Heim-EM qualifiziert, steht aber souverän im Finale am Mittwoch. Der Diskus-Olympiasieger von 2012 hat allerbeste Medaillen-Erfahrung bei Leichtathletik-Europmeisterschaften: 2012 und 2014 holte Harting den Titel – nun möchte Harting in Berlin 2018 vor dem Karriere-Ende nochmal ein Platz auf dem Treppchen vor heimischen Publikum erreichen. Das Diskus-Finale der Männer am 8. August wird mit Sicherheit emotional – egal wie Harting abschneidet.

Speerwerfen EM 2018 Berlin

Der Olympiasieger von Rio Thomas Röhler (links) gratuliert dem neuen deutschen Meister im Speerwurf Andreas Hofmann. (Foto: imago/Sven Simon)

Bei den Speerwerfern sind 2018 einige Medaillen drin. In Berlin gehen der amtierende Olympiasieger Thomas Röhler, der Weltmeister von 2017 Johannes Vetter und der neue deutsche Meister Andreas Hofmann an den Start. Alle drei zeigten sich in Nürnberg in einer guten Form und gelten aktuell als die drei weltbesten Speerwerfer. Der Speerwurf-Showdown in Berlin steigt am Donnerstag, den 9. August pünktlich zur Primetime um 20:22.

Auch die deutschen Sprinter zeigen sich topfit und mit Ambitionen auf das Treppchen in Berlin. Gina Lückenkemper bewies einmal mehr ihre Top-Form und geht als Deutschlands schnellste Sprinterin bei den 100 Metern in Berlin 2018 an den Start. Ihr männlicher Kollege Julian Reus musste sich bei den Deutschen Meisterschaften überraschend dem Frankfurter Newcomer Kevin Kranz geschlagen geben, der hochmotiviert zu seiner ersten Europameisterschaft fährt. Wer die schnellsten Sprinterinnen und Sprinter Europas über die 100 Meter sind, wird am Dienstag, den 7. August ab 21:30 im Olympiastadion ermittelt.

Newcomer und Geheimtipps für eine Medaille

Beim Dreisprung der Damen hat sich eine starke Newcomerin durchgesetzt. Mit der Siegerin der Universiade 2017 (Studenten-Olympiade) im Dreisprung ist Neele Eckhard aus Göttingen mit dabei. Auch der amiterenden Hallen-Europameisterin im Dreisprung, Kristin Gierisch, ist eine EM-Medallie zuzutrauen, nachdem sie in Nürnberg die EM-Norm und Platz 2 einheimste. Das Dreisprung-Finale der Frauen findet am Freitagabend, den 10. August im Olympiastadion statt.

Auf den 1.500 Metern bewies Konstanze Klosterhalfen, dass sie auf einem guten Weg in Richtung Europameisterschaften ist. Locker schaffte die 21-jährige Sprinterin die EM-Norm und holte ihren dritten Deutsche Meistertitel in Folge. Wenn alles nach Plan läuft, geht sie als eines der größten Lauftalente Europas im Finale der 1.500 Meter am letzten Wettkampftag in Berlin an den Start. Die Chancen auf eine Medaille stehen gut: Im letzten Jahr waren über diese Distanz weltweit nur drei Läuferinnen schneller als Konstanze Klosterhalfen.

Ebenfalls am letzten Tag steigt das Finale der Hammerwurf-Damen. Lange Zeit gab es in Deutschland als Hammerwerferin kein Vorbeikommen an Betty Heidler. Nach dem Karriereende der deutschen Hammerwurf-Ikone möchte Kathrin Klaas in ihre Fußstapfen treten. Als einzige deutsche Hammerwerferin ist Kathrin Klaas in Berlin dabei, die in Nürnberg mit ihrem letzten Versuch nach mehreren Fehlwürfen die EM-Norm knackte und die Deutsche Meisterschaft holte.

Wer die deutschen Leichtathleten bei der Heim-EM in Berlin im Stadion zur Medaille peitschen will, erhält hier noch Tickets!