Akua Naru im Ticketmaster Interview

Akua Naru spielt im April im Rahmen ihrer Black Noise Tour zehn Konzerte in Deutschland. Zeit, dass wir uns mit der „First Lady des Global Hip Hop“ beschäftigen!

Akua Naru füllt mit ihrem Concious Rap eine große Lücke. Alle Hip Hop Fans, die in dieser Musik mehr sehen als Goldkettchen-Kultur und teure Sneaker, freuen sich, dass da auf der Bühne endlich wieder eine starke Frau steht, die ihre poetischen Texte gekonnt über smoothe Beats legt und sich dabei eindringlich mit gesellschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzt.

Auf ihrem aktuellen, zweiten Studioalbum „The minor’s canary“ behandelt Akua Naru Themen wie Rassismus und Sexismus. Der titelgebende Kanarienvogel dient den Arbeitern in den Bergwerken als Frühwarnsystem vor tödlichen Gasen. Stirbt er, sind alle in Gefahr. Akua Naru sieht in diesem Vogel ein Symbol für die Black Community, gleichzeitig ist er ein Zeichen der Hoffnung: Überlebt der Vogel, sind auch die Menschen nicht in Gefahr. Das Album hat die ersten Live-Tests mit Bravour bestanden, unter anderem beim diesjährigen Glastonbury Festival. 2016 geht’s weiter mit einer ausgedehnten Tour durch Deutschland.

Im Ticketmaster Interview beantwortet Akua Naru unsere Fragen zu ihrer Musik und ihrem Leben als Hip-Hop-Musikerin.

Wenn du deine Musik jemandem beschreiben müsstest, der deine Songs noch nie gehört hat – was würdest du sagen?

Ich würde meine Musik als Spoken Soul beschreiben, als politischen Jazz Hop.

Und was hat dich dazu gebracht, heute diese Musik zu machen? Gibt es da besondere Einflüsse auf deinen Sound und deine Texte?

Ich bin in einer Kirchengemeinde aufgewachsen. Und dort hab ich mich in afroamerikanische Musik und ihre Traditionen verliebt. Das bin total ich, das ist sozusagen mein innerster Kern. Und natürlich haben mich auch das Leben an sich und das Herumreisen beeinflusst.

Wenn man sieht, wie viele Termine deine Tour umfasst, kann man sicher sagen, dass dir das live-spielen Spaß macht. Was ist das besondere daran, auf der Bühne zu stehen?

Ja, ich liebe es, mit Live-Band loszulegen. Wenn ich auf der Bühne stehe, ist es mein Ziel, alles in meine Performance hineinzulegen, mich selbst aufzugeben, in der Musik aufzugehen. Wenn die Band eins mit mir wird, und wir dann mit dem Publikum verschmelzen – so ein Gefühl gibt es nicht noch mal. Das macht eine Live-Performance so ansteckend. Ich liebe das, was in solchen Momenten der Gemeinsamkeit entsteht.

Du hast als Musikerin die ganze Welt bereist. Warum hast du dir Köln als neues Zuhause ausgesucht?

Naja, Köln ist gar nicht mein Zuhause. Vielmehr hat Köln sich als Hauptquartier angeboten, und ich liebe diese Stadt. Sie ist ganz bezaubernd, und liegt auch sehr günstig. Ich liebe es, mich hier frei bewegen zu können, und ich komme von hier aus überall gut hin. Und es gibt hier so viele tolle Künstler. Die Kölner lieben Kunst, und sie lieben gute Musik. Und man hat mich hier immer ungemein unterstützt.

Und Deutschland generell, wie hat sich das Leben hier auf deine Musik ausgewirkt, und wie auf dich als politische Person?

Das Leben in der Welt hat mich beeinflusst. Ich bin jetzt schon eine ganze Weile unterwegs, und jeder Platz, jeder Mensch, jedes Erlebnis dieser Zeit hat mich verändert. Ich kann das nicht auf einen einzelnen Ort zurückführen, das passiert eigentlich ständig und permanent.

Dein aktuelles Album heißt „The miner’s canary“. Wovor soll der Kanarienvogel uns warnen?

Der Kanarienvogel in der Mine hält uns einen Spiegel vor. Der Schmerz des Vogels ist darin begründet, dass seine Bedeutung nur darin besteht, dass er stirbt oder lebt.

Du bist als Gastmusikerin auf den Alben anderer Musiker aktiv, und auch bei deinem Album gibt es viele Gäste. Wie wichtig ist dir diese musikalische Gemeinschaft?

Wirklich sehr wichtig. Als Künstlerin bedeutet es mir viel, mit anderen zusammenzuarbeiten. Es ist eine gute Gelegenheit, gleichzeitig etwas zu lernen und etwas zurückzugeben. Und die Welt kann dann an dem Ergebnis teilhaben. Die Community ist alles für mich.

Letzte Frage: Worauf sollen wir uns im nächsten Jahr freuen, was bringt uns durch diesen furchtbar depressiven November?

Ich danke unserem Schöpfer für jeden neuen Tag und jedes neue Jahr. Freut euch 2016 auf mehr Veränderungen, mehr Gelegenheiten, bei denen Menschen zusammen kommen, um Entwicklungen zu fordern, bei denen Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt einander mobilisieren, um diese Welt zu verbessern. Ich bin sehr inspiriert davon. Und ich selber freue mich auf mehr Musik, mehr Konzerte, mehr Wissen. 2016 let’s go!

Danke für’s Interview, Akua Naru!

Akua Naru Black Noise Tour 2016 Tickets

Tickets für Akua Naru gibt’s bei Ticketmaster!

15.04.16 Münster – Skaters Palace
16.04.16 Lübeck – Treibsand
19.04.16 München – Ampere
20.04.16 Erlangen – E-Werk
21.04.16 Mannheim – Alte Feuerwache
22.04.16 Freiburg – Jazzhaus
23.04.16 Duisburg – Grammatikoff
27.04.16 Berlin – SO36
28.04.16 Hamburg – Mojo Club
29.04.16 Bremen – Lagerhaus