Red Bull Flying Illusion: Wenn Urban-Dance und Magie zusammenfinden

Sie erscheinen aus dem Nichts, laufen gerne auf ihren Händen, dehnen auch mal ihre Beine bis hinter den Kopf – und fliegen. Nein, die Rede ist nicht von übermenschlichen Wesen anderer Dimensionen, wie sie nur großen Hollywood-Produktionen entstammen können, sondern von einer absolut realen Gruppe internationaler Tänzer. Sie sind die weltweit Besten ihres Fachs und seit vielen Jahren eine nicht mehr wegzudenkende Institution, die – egal in welchem Land sie die Bühne betritt – für Jubelstürme sorgt: die Flying Steps!

Den Körper in die schier unmöglichsten Positionen bringen, lautlos über den Boden gleiten oder kopfüber durch die Lüfte wirbeln – bei der Breakdancer-Combo ist ab sofort alles möglich. Alles, Hauptsache der Schwerkraft entgegen, Hauptsache unglaublich. Nachdem ihr letztes Programm Red Bull Flying Bach den Streetdance mit klassischer Musik verschmelzen ließ und zu einem internationalen Zuschauermagneten avancierte, stellen die vierfachen Breakdance-Weltmeister mit ihrer neuen Show Red Bull Flying Illusion abermals alles bisher Dagewesene in den Schatten und erweitern ihre Performance dabei erstmalig um ein einzigartiges Element: die Kunst der Magie und Illusion. Herausgekommen ist etwas, das es in dieser abendfüllenden Form noch nicht gab und das nicht allein Zuschauer an die Grenzen des Fassbaren bringt, im wahrsten Sinne des Wortes.

Satte 36 Monate unentwegte Planung und rastloses Training hat es gedauert, aber jetzt ist alles startklar und die elf-köpfige Truppe um Flying-Steps-Mastermind und künstlerischen Leiter Vartan Bassil könnte kaum stolzer sein. Speziell für Bassil geht damit ein langjähriges Traumprojekt in Erfüllung. „Für viele Leute ist das, was die Flying Steps bei ihren Auftritten machen, ja so schon unvorstellbar“, erklärt der gebürtige Libanese. „2011 kam dann aber die Idee: Was, wenn man dem Ganzen noch einen draufsetzt? Was, wenn man zusätzlich Magie mit einbringt, mal schwebt oder gleich ganz verschwindet? Den Zuschauer sich wundern lassen, was hier gerade wahres Können ist und was Illusion – das war das Ziel.“

Dazu eine Geschichte, in deren Mittelpunkt die grundlegendste aller Auseinandersetzungen steht – der Kampf zwischen Gut und Böse. Schon eine kurze Video-Sequenz zu Beginn von Red Bull Flying Illusion verdeutlicht: hier steht so Einiges auf dem Spiel. Denn zwar vermochten es die Flying Heroes vor rund 10.000 Jahren, ihre Erzfeinde, die Dark Illusions, in die Unterwelt zu verbannen, doch ist das Tor dorthin nun wieder geöffnet – und die Dark Illusions sinnen nicht nur nach Rache, sondern wollen die Menschen zu Sklaven der Finsternis machen. Für die Flying Heroes beginnt ein Kampf gegen die Zeit. Bis zum Sonnaufgang müssen die finsteren Mächte vertrieben werden – oder die Erde ist verloren.

Red Bull Flying Illusion – Kampf Gut gegen Böse (Foto: Dirk Mathesius)

Auf der großen Deutschland-Tournee, die am 21. März in Berlin ihren Auftakt feiert, zeigt die internationale Tanz-Formation nicht nur Moves, die bereits beim Zusehen für Muskelkater und Seitenstechen sorgen, sondern bettet das Ganze in eigenkomponierte Orchester-Klänge und Elektro-Beats sowie Illusionen, die spektakulärer kaum sein könnten. Eine Kombination, die selbst eingefleischte Fans der Streetdance-Szene in ungläubiges Staunen versetzen dürfte. Dafür verantwortlich und neben Vartan und seinen Flying Steps ein weiterer Star der Show, ist ein Mann, der die Bühne zu keinem Zeitpunkt betritt: Florian Zimmer. Sein Zuständigkeitsbereich ist nichts Geringeres als die Magie selbst.

„Die Idee war, dass man keinen klassischen Zauberer auf der Bühne hat, der alle Tricks als solche ankündigt, sondern die Magie passiert einfach und die Zuschauer wissen nicht wann“ berichtet Bassil. „Ich brauchte jemanden, der sich in dieser Illusionswelt auskennt – und Florian war der richtige Mann. Er fand die Idee grandios und war Gott sei Dank an Bord.“ Durchaus eine verantwortungsvolle Aufgabe, schließlich könnte Florian gemeinsam mit den Flying Steps ein völlig neues Show-Erlebnis kreieren. Dessen war sich der 31-jährige Illusionist allerdings von Beginn an bewusst: „Ich hab mich hingesetzt und einen Ordner für Breakdance angelegt, und dann überlegt – was könnte passen. Dazu hab ich angefangen meine Ideen zu zeichnen und zu malen – und dann später gemeinsam mit Vartan geschaut, wo passt welche Illusion, an welcher Stelle kann die Story wie auf ganz neue Ebenen gehoben werden.“

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ja, es gelingt sogar, mehr sehen zu lassen. Mehr als da ist. Eigentlich eine physikalische Unmöglichkeit – doch nicht hier. Und so füllen sich mal abgeschlossene, leere Objekte urplötzlich mit Menschen, während ein andermal die Schatten ein Eigenleben entwickeln und sich – in einer beeindruckend-choreographierten Sequenz – gegen ihre Produzenten auflehnen. Hier trifft Realität auf Fiktionalität in bisher unbekannter Dimension.

Spätestens während die Flying Steps jede Form von Schwerkraft aufzuheben scheinen, wenn sie mühelos durch die Luft tanzen und ihrem Namen alle Ehre machen, drängt sie sich beim Zuschauer auf – die Frage nach dem Wie. Das freut Florian natürlich ungemein. Er hat zahllose Stunden in die Perfektion der Illusionen gesteckt – egal wie kurz sie auf der Bühne ausfallen. „Es gibt keine einfachen Illusionen, es gibt keine einfachen Tricks“, erklärt er. „Selbst wenn es nur ein paar Minuten in der Show betrifft, es gibt so viele Fragen die du dir als Magier vorher beantwortet haben musst. Was willst du wie haben – und wie kann das dann tricktechnisch umgesetzt werden. Mit so einer Show denkt man den ganzen Tag nur Magie.“

Dass die Zuschauer mit Red Bull Flying Illusion letztlich genauso viel Spaß haben werden wie mit Flying Bach, steht für Vartan außer Frage. Für ihn ist der bisherige Erfolg der Flying Steps ein Zeichen dafür, dass Menschen diese Lücke im Bereich aufwändiger Show-Produktionen nur allzu gerne gefüllt sehen würden: „Wir erzählen eine Geschichte allein über den Tanz – und das gab’s in dieser Größenordnung bisher nur beim Ballett, nicht beim Breakdance. Wir synchronisieren komplexe Moves mit Musik und Dramaturgie“, so der 38-jährige. „Und ich denke, dass es das ist, was die Leute fasziniert. Es ist ein ganz neues Gefühl von Tanz-Theater.“

Red Bull Flying Illusion – Magie trifft Tanz (Foto: Dirk Mathesius)

Ein Gefühl, dessen man sich einfach nicht erwehren kann, selbst wenn die Welt des Übernatürlichen der tägliche Begleiter ist. Denn auch der Illusionist aus Ulm kam an den konstanten akrobatischen Übungen seiner neuer Kollegen nicht unbeeindruckt vorbei. „Das sind alles Verrückte. Was die täglich trainieren. Keine Frage, die leben hier den eigentlichen Zauber der Show aus.“ Und selber? Schon vom Breakdance-Fieber gepackt worden? Florian lacht. „Ja, ich hab da Backstage schonmal geübt – ein Freeze auf der Hand – aber das war… naja, sagen wir’s so: Ich bleib‘ dran.“

Red Bull Flying Illusion Termine:

21.03. – 24.03. Berlin Tempodrom

25.04. – 27.04. Frankfurt Jahrhunderthalle

09.05. – 11.05. Oberhausen König-Pilsener-Arena

30.05. – 01.06. Hamburg o2-World

20.06. – 22.06. Stuttgart Porsche-Arena

27.06. – 29.06. Köln Lanxess Arena

Tickets für Red Bull Flying Illusion gibt es bei Ticketmaster!