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Interview

The Redbook Project im Interview

Die Berliner Band The Redbook Project stellt sich unseren Fragen vor ihrem Video-Release-Konzert am 14. November im Austerclub.

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Mit ihrer eigenen Mischung aus Jazz, Soul, Pop und Hip Hop wirbeln The Redbook Project seit ein paar Jahren über die Club-Bühnen der Stadt. Mitte November erscheint ein neues Video der Band, das auf einem Release-Konzert am 14.11.2019 im Berliner Austerclub den Fans und Freunden erstmals präsentiert wird. Wir haben vorher Frontfrau und Sängerin Maxx zum Interview getroffen, um über ihre Gruppe, die Pläne für die Zukunft und über ihre Erfahrungen auf der Live-Bühne gesprochen.


Für alle, die euch noch nicht kennen: Stellt euch doch kurz vor – wer seid ihr, seit wann macht ihr gemeinsam als „The Redbook Project“ Musik und wie habt ihr zusammengefunden?

MAXX: Ich bin Sängerin und Leaderin der Band. Meine Jungs, Lukas (Keys), Bruno (Drums) und Aike (Bass) bilden den Rest der Band. Final so zusammen gespielt haben wir im Jahr 2016, was seitdem das offizielle Gründungsjahr ist. Lukas und Bruno waren mit mir zusammen in der Musikschule Friedrichshain/Kreuzberg, wo wir die studienvorbereitende Ausbildung im Popular-Bereich gemacht haben. Aike kam über einen Mitschüler dazu, der sein Mitbewohner war.

Was hat es mit eurem Bandnamen auf sich?

MAXX: Als wir angefangen haben, hatten wir zuerst einen anderen Namen. Den verrate ich nicht. Uns wurde nur bald klar, das der Namen nicht passt und waren dann wieder auf der Suche.
Das macht einen wahnsinnig, nichts ist schlimmer als Namenssuche! Die wahre Geschichte ist, dass ich einen roten Umschlag um mein Songwriting-Book habe. Nach diesem Umschlag kam die Idee „Redbook“ statt Blackbook, und da wir uns mehr als Projekt gefühlt haben, kam das „Project“ dazu – folglich The Redbook Project.

Im Redbook sammeln wir alles was uns bewegt, was wir musikalisch tun, unsere Ideen und damit auch ein Stück von uns selber.  Es gibt jedoch auch andere Redbook Geschichten. Zum Beispiel gibt es auch ein Red Book von Gustav Jung, oder das Medikamentenbuch der Ärzte, das rot ist. Immer wieder kommen Leute auf uns zu und erzählen uns andere Redbook Geschichten. Wir lieben das, denn jede passt auf ihre Weise auch auf uns.

Uncommon - The Redbook Project

Eure Musik lässt sich schwer in Schubladen packen – wie würdet ihr selbst euren Sound beschreiben?

MAXX: Ja das stimmt, einzuordnen ist es nicht so leicht. Es war jedoch nie unser Ziel Musik zu machen, die man bloß nicht einordnen kann. Das kam mehr aus unserem Wunsch Musik zu machen, die aus uns selber kommt. Uns zumindest in einem Bereich nicht von Regeln begrenzen zu lassen. So war es zumindest für mich, aber ich denke ich kann da auch für die Jungs so sprechen.

Unser Sound ist eine Mischung aus Soul-Pop, Jazz und Hip Hop und den Einflüssen, die alle sonst noch einbringen. Wir nennen das momentan Popular Soul-Jazz. Vorbilder und Einflüsse sind, denke ich, ganz klar Hiatus Kaiotey, Robert Glasper, Snarky Puppy und einige mehr.

Im letzten Jahr ist eure erste EP „Changing Shapes“ erschienen – mit musikalisch wie textlich sehr unterschiedlichen Songs. Wie lange habt ihr an der Debüt-EP gearbeitet und wie sind die Songs entstanden?

MAXX: Die EP hat sich recht langsam entwickelt. Begonnen hat es mit einem Gig in der Weißen Rose in Berlin. Dort haben wir das Angebot bekommen zu Recorden. Daraus entwickelte sich mehr und mehr die Idee und Vision der ersten EP bis hin zum Release. Ich glaube, insgesamt hat es gute zwei Jahre gebraucht. Die Songs gehören zur 2. Generation an Songs, die wir geschrieben haben. Wir spielen nun ca. drei Jahren zusammen, im Frühjahr 2016 haben wir uns gegründet. Das war dann die erste Generation an Songs, mit denen wir gestartet sind. Dann kam die 2. Generation, von denen man einige auf der EP findet.

Die Songs stammen aus verschiedenen Phasen unserer Zeit und behandeln Dinge, mit denen wir umzugehen lernen mussten. Es waren Momente, die unglaublich schön waren, aber auch schwierige Momente. Ich denke, dass daher auch die Diversität der Songs kommt, auch wenn sie für uns musikalisch wie aus einem Guss erscheinen.

Hört hier in die EP „Changing Shapes“ rein:

Ihr lebt den DIY Charakter wie kaum eine zweite Soul-/Jazz-Band in Berlin. Über Crowdfounding konntet ihr in kurzer Zeit die Finanzierung für ein neues Musikvideo sichern. Welchen Herausforderungen und Hürden ist man als junge, selbstorganisierte Band in Berlin ausgesetzt?

MAXX: Speziell in Berlin ist die schiere Masse an eben so guten Musikern eine große Herausforderung. Dieses Überangebot an neuen und aufregenden Bands und Live-Acts macht es sehr schwer, überhaupt richtig gehört werden. Schwierig ist es da auch mit Konzerten. Es gibt zum Beispiel viele „Pay for Play“ Läden, wobei man sich da wirklich fragen sollte: „Was bringt es mir da dort zu spielen?” Dann gibt es die großen Clubs, in die man nur schwer rein kommt als kleine selbstorganisierte Band. Diese Clubs haben eben auch ein Riesen-Angebot. Um das einzugrenzen, wird dann nichts genommen, was nicht die Signatur eines bekannten Bookers hat. Nur als Beispiel. Wirklich etwas zu verdienen ist meiner Erfahrung sehr schwierig für Bands wie uns. Da ist viel Kreativität gefragt. Genauso zieht es sich weiter bei Social Media, persönliches Artist Development und so weiter. Rein aus meiner Erfahrung hilft da vor allem eins: Nicht aufgeben!

Mitte November erscheint eure neue Single – was lässt sich zum neuen Song (und Video) schon verraten?

MAXX: Nun ich denke ich darf den Titel schon verraten. Unsere kommende Single wird „Ascending Vibes“ heißen. Wer bei einem unserer letzten Konzerte war, hat den Song auch schon mal gehört. Wir haben den Song natürlich vorher bereits getestet. Zusammen mit unserem Videomacher David haben wir ein tolles Konzept gefunden, um den Song noch mal visuell zu unterstreichen. Wir haben das Video vor kurzem erst gedreht, daher kennen wir das finale Ergebnis selber noch nicht.  Aber was wir gesehen haben, steigert unsere Aufregung und Vorfreude sehr. Wie das Video aussieht, könnt ihr bei unserem Release-Konzert am 14. November im Austerclub in Berlin selbst sehen!

Was darf das Publikum von euren anstehenden Live-Shows erwarten?

MAXX: Ganz viel Ehrlichkeit, ganz viel Entwicklung und ganz viel Passion. Ich denke, im letzten Jahr sind wir alle sehr gewachsen und wir können es kaum erwarten auf die Bühne zu gehen und all das an unsere Zuhörer zu verteilen. Wir haben ein wunderbares Set mit den Höhen und Tiefen unseres Lebens und wir freuen uns über jeden, der Lust hat mitgenommen zu werden. Klingt jetzt vielleicht aufgesetzt, aber anders weiß ich es nicht zu beschreiben.

Welchen Gig in eurer noch jungen Bandgeschichte wirst du nie vergessen?

MAXX: Für mich war unser EP-Releasekonzert das unvergesslichste von allen. Das erste Mal etwas zu veröffentlichen ist ein unbeschreibliches Gefühl. Du arbeitest Monate oder in unserem Fall sogar Jahre daran und dann ist es final da. Der Prozess war nicht einfach, man hat seine eigene Arbeit daran wachsen sehen und dann ist es so weit. Der Abend und das Konzert waren der schönste und schrecklichste Tag meines Lebens für mich. Schön, weil es wunderbar und überwältigend war, schrecklich weil so viel schief gelaufen ist. Es war wie gesagt ein unvergesslicher Abend und ich will gar nicht zu sehr ausschweifen.

Macht euch selbst ein Bild von The Redbook Project live am 14.11. in Berlin.