Musik

Rasmus von Tiger Lou im Interview

Tiger Lou, die gefeierte Kreation des schwedischen Singer-Songwriters Rasmus Kellerman, kommt im Dezember endlich wieder nach Deutschland. Herzstück der Tour ist das fantastische neue Album „The Wound Dresser“, das vor kurzem erschienen ist. Wir haben uns mit Rasmus über Heimat, authentischen Sound und dem Prozess beim Songwriting unterhalten.

Tiger Lou live 2016

Tiger Lou Tickets könnt ihr euch bei Ticketmaster sichern.

03.12. Dresden, Beatpol

04.12. München, Ampere

05.12. Wiesbaden, Kulturzentrum Schlachthof

06.12. Köln, Gebäude 9

07.12. Berlin, SO36

08.12. Magdeburg, Factory

Der zweite Track auf deinem neuen Album „The Wound Dresser“ nennt sich „Homecoming #2“. Was bedeutet es für dich, nach Hause zu kommen?

Das Gefühl, angekommen zu sein, oder nach Hause zu kommen, ändert sich ständig. Für mich gibt es keinen konkreten Ort, der sich mehr nach Heimat anfühlt, als ein anderer. Ich bin jetzt schon lange mit meiner Frau zusammen, und gemeinsam sind wir bereits oft umgezogen. Von daher ist das Zuhausesein immer nur ein Gefühl gewesen, das mich von Ort zu Ort begleitet hat. Wenn ich bei meiner Frau und meinen Kids bin, bin ich zu Hause.

Musikalisch gesehen hat sich die Thematik des Nachhausekommens für Tiger Lou ganz natürlich ergeben. Wir haben einige Jahre nicht zusammen gespielt, und als ich wieder Musik für Tiger Lou geschrieben habe, hat sich alles so vertraut und einfach angefühlt. Vieles davon ist wie nach Hause kommen.

Das neue Album klingt etwas ruhiger im Vergleich zu den vorherigen Platten. Wie ist es dazu gekommen?

Mit dem Album wollten wir zeigen, dass wir gerne Musik machen, und dass wir eine Menge Spaß dabei haben. Und tatsächlich waren die Arbeiten am Album sehr entspannt, weil wir nicht verkrampft nach irgendwas oder irgendwem klingen wollten, sondern einfach das gemacht haben, was uns Freude macht.

Umso authentischer ist dann das Resultat.

Ganz genau. Bei den Aufnahmen versuchen wir, so gut es geht ganze Takes zu benutzen, auch wenn sie vielleicht nicht perfekt sind. Klar könnte man das noch zehn Mal wiederholen, zusammenschneiden und glattbügeln, aber dabei ginge viel von der Seele oder von dieser Authentizität verloren.

Rasmus gears up. #tigerlou #thewounddresser #startracks #jamspace

Ein von Tiger Lou (@tigerlouofficial) gepostetes Foto am

Klar, fängt man erst an, zu viel an etwas rumzufummeln, kommt meistens nichts Gutes dabei heraus.

Richtig! Vor allem heute ist es so unfassbar einfach, perfekt klingende Musik aufzunehmen. Und die Musik heute ist oft zu fast 100% elektronisch. Alles ist auf Hochglanz poliert und kommt ohne Live-Elemente aus – das ist auch vollkommen okay, allerdings ist es auch ein bisschen langweilig.

So gesehen gibt es ja nichts Authentischeres als live zu spielen. Wie fühlt sich das für dich an?

Wenn ich einen neuen Song schreibe, habe ich immer schon eine ziemlich genaue Idee, wie er sich anfühlen soll. Wenn dieser Song in der Band neu bearbeitet wird, entsteht eigentlich etwas Neues daraus, und das ist wundervoll. Ich finde den Prozess sehr spannend.

Werdet ihr im Dezember auch die alten Songs spielen?

Auf jeden Fall. Wir wollen als Band zwar nicht nur zurückblicken, aber klar werden wir auch ein paar der alten Songs spielen. Ich hoffe, es wird den Fans gefallen!

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